Sabine Kreuzpaintner auf der Bühne

Von der Kabine auf die Bühne

Normalerweise arbeiten wir Dolmetscher:innen eher im Verborgenen. Meistens sitzen wir in einer Dolmetschkabine, die irgendwo hinten im Saal bei der Technik untergebracht ist, wo sie nicht auffällt, und leihen von dort aus den Rednern auf der Bühne unsere Stimme. Doch diesmal war es anders.


Von der Kabine auf die Bühne

Unser Mitglied Sabine Kreuzpaintner saß ausnahmsweise einmal auf der Bühne, statt dahinter

Für eine Lesung aus dem neuen Roman „Das Flüstern der Feigenbäume“ der türkischen Schriftstellerin Elif Shafak mit anschließendem Gespräch wurde nicht nur die in London lebende Autorin per Videokonferenz zugeschaltet, sondern auch der Moderator. Somit blieb auf der Bühne Platz für die Vorleserin am Rednerpult und die Dolmetscherin – mich.

Etwas überrascht war ich aber natürlich schon, als es hieß, der gut ausgeleuchtete Tisch mit Mikrofon auf der Bühne sei heute mein Arbeitsplatz. Von dort aus sollte ich das Gespräch zwischen dem Deutsch sprechenden Moderator und der Englisch sprechenden Autorin konsekutiv verdolmetschen. Es war anfangs dann auch etwas ungewohnt, so mitten im Rampenlicht - auch wenn die Besucherreihen vor mir leer waren und ich nur im Stream für das Publikum zu sehen war. Als das Gespräch dann aber in Gang kam, war die ungewohnte Umgebung auch vergessen. Dann zählte nur noch, dass sich die beiden Gesprächspartner problemlos verständigen konnten.

Ich muss zugeben: Ich könnte mich daran gewöhnen, nicht immer nur als unsichtbare Stimme im Hintergrund zu agieren. Vielleicht beim nächsten Mal dann sogar mit echtem Publikum vor der Bühne!

Foto: mit freundlicher Genehmigung des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart


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